- Dominika Rotthaler
- Social-Media-Strategie, Unternehmensblog
Unternehmensblog mit Google-Optimierung (SEO)
Es erstaunt mich immer wieder, dass nur sehr wenige Firmen oder Selbstständige zusätzlich zur eigenen Homepage einen Unternehmensblog betreiben und sich stattdessen ausschließlich auf Produkt-, Dienstleistungs- oder Geschäftsinformationen konzentrieren. Oft verfügen Unternehmen über einen eigenen Newsroom, wo man lediglich Pressemitteilungen oder Business-Infos lesen kann. Aber ehrlich gesagt, das ist nicht das, wonach ein durchschnittlicher Kunde sucht! Gerade bei kleineren Firmen sind persönliche Einblicke in den Geschäftsalltag oder in die laufende Tätigkeit für Ihre Kundschaft spannend! Denn ein guter Unternehmensblog steigert nicht nur Ihre Markenbekanntheit, sondern ist auch eine hervorragende Unterstützung Ihrer PR. Der Blog wirkt sich außerdem auch positiv auf Ihre SEO-Maßnahmen (Google-Optimierung) und auf den Aufbau einer Community sowie die Kundenbindung aus.
Was bedeutet es überhaupt, einen Unternehmensblog zu führen?
Ein Firmenblog bedeutet entweder eine Unterseite auf Ihrer Homepage oder eine separat gebuchte Domain, auf der Sie immer wieder aktuelle Informationen rund um Ihr Unternehmen veröffentlichen. Sie können dies sich wie ein lesenswertes Online-Magazin vorstellen, in dem Sie Ihre Unternehmensphilosophie mit Beispielen aus dem Firmenalltag zum Ausdruck bringen.
Wenn Sie z. B. in Ihrer Unternehmensphilosophie schreiben, dass Ihnen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf Ihrer Mitarbeiter wichtig ist, könnten Sie auf Ihrem Blog eine Mitarbeiterin dazu interviewen, wie es in der Praxis im Unternehmen tatsächlich erlebt wird. Oder wenn Sie für Nachhaltigkeit und grünes Leben stehen, könnten Sie Tipps dazu geben, wie man Plastikverpackungen
beim Einkaufen vermeiden kann.
Auf dem Firmenblog dürfen Sie ruhig Themen behandeln, die sich nicht explizit mit dem Verkaufen Ihrer Produkte oder Dienstleistungen beschäftigen. Vielmehr geht es hierbei darum, dem Unternehmen einen menschlichen Einblick zu verleihen und eine Inspiration für Ihre Leser zu schaffen. Die Blogthemen dürfen natürlich schon Ihren Service oder Ihr Produkt beschreiben, sollten aber nicht unbedingt als erstes ins Auge fallen, sondern eher dezenter verlinkt bzw. erwähnt werden. Ihre Leser sind intelligent und wenn Sie es erreichen, Ihre Kunden durch die Qualität und den Mehrwert der Artikel von Ihrer Marke zu überzeugen, dann haben Sie bereits gewonnen. Denn die Leser, die mit Tipps, Ideen und kostenlosen aber wertvollen Content überrascht werden, können Ihre treuesten Fans oder sogar Ihre Markenbotschafter werden!
Keine Zeit zum Bloggen?
Den Satz „Ich habe gar keine Zeit für so was!“ höre ich bei meiner Social-Media-Beratung relativ oft. Ich muss dann immer etwas schmunzeln, denn ich als erfahrene Bloggerin weiß natürlich genau, dass ein Blogbeitrag nicht in fünf Minuten geschrieben wird. Ich kann Ihnen aber auch sagen, dass es kein Hexenwerk ist und es sich wirklich lohnt, Zeit- oder Mitarbeiterressourcen dafür zu investieren. Um Zeit und Energie zu sparen, empfehle ich eine Kommunikation-Strategie und einen Content-Plan zu entwickeln. Idealerweise ist Ihre Blog-Strategie Teil einer Social-Media- und Marketing-Strategie, die Sie mit einem Social-Media-Berater oder intern entwickelt haben.
Es reicht auch aus, ein bis zwei optimierte Artikel im Monat zu schreiben, die durch tolle Bilder und/oder Videos begleitet werden. Nach einem Jahr haben Sie bereits ca. 20 Blogbeiträge zu verschiedensten Themen, die nachhaltig für Ihre Online-Präsenz und Reputation arbeiten.
- Social-Media-Strategie erstellen: Der Leitfaden für nachhaltigen Erfolg
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Worüber soll ich denn bloß schreiben?
Ich gehe davon aus, dass jeder Unternehmer/jede Unternehmerin für sein/ihr Business und alle dazugehörigen Themen brennt! Man kann sich stundenlang darüber austauschen, recherchieren, neues dazulernen und andere mit eigenen Ideen inspirieren. Das ist auch eine fundierte Basis für einen guten, informationsreichen und unterhaltsamen Unternehmensblog. Denn hier können Sie alle diese firmenbezogenen und spannenden Inhalte Ihren Kunden näher bringen und die Kundenbindung stärken.
Und bitte keine Scheu! Es müssen keine stilistisch perfekt aufbereiteten Texte sein. Sie dürfen ruhig die Inhalte mit Ihrer eigenen Handschrift und Persönlichkeit versehen. Natürlich können Sie auch die Erstellung der Blogbeiträge outsourcen und bei Profis in Auftrag geben.
Unternehmensblog mit SEO optimierten Texten
Wenn Sie sich schon die Mühe machen, einen informativen Text mit Mehrwert zu erstellen, sollten Sie unbedingt auf einige Regeln der Textoptimierung achten. Wenn Ihre Inhalte gut strukturiert und in Suchmaschinen auffindbar sind, können Sie zusätzlich neue, potenzielle Leser/Kunden gewinnen und sich über eine größere Reichweite freuen!
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Unternehmensblog: Beispiele
Ich habe einige interessante Unternehmensblogs aus verschiedenen Branchen und unterschiedlichen Größen für Sie analysiert, um Ihnen meine theoretischen Tipps an praktischen Beispielen zu erläutern.
Eigene Domain für Firmenprodukte eingerichtet als Ratgeber an spezifische Zielgruppe
Das sind Blogs, die zu einer größeren Marke gehören, befinden sich aber auf einer eigenen Domain und sind als klassischer Ratgeber aufgebaut. Hier werden viele Tipps, Trends und Produktempfehlungen aufbereitet, die zwar auf den Produkten der jeweiligen Marke basieren, sie aber nicht mit einer ausführlichen Produktbeschreibung präsentieren, sondern im praktischen Gebrauch. Dadurch bekommt man eher das Gefühl einer persönlichen Beratung oder einer freundlich gemeinten Empfehlung, anstatt eines reinen Sales Letters. Das hat zusätzlich eine enorm positive Auswirkung auf die Sichtbarkeit der Marken in Google, denn ein Link zum Produkt, der in einem breiteren Kontext von entsprechenden Keywords verwendet wird, steigert das Ranking der Hauptinternetseite des Herstellers.
Kleinere Firmenblogs von Start-Ups und Freelancer, die Insights verraten und einen persönlichen Touch verleihen
Mir ist natürlich klar, dass nicht jedes Unternehmen sich so einen redaktionellen Aufwand leisten kann. Es gibt aber einige schöne Beispiele von kleinen Firmen, die sich um die eigene Marke und deren Sichtbarkeit kümmern können, ohne großes Budget oder viel Zeitaufwand.
Hinter der Marke Vianina. Maps to the heart versteckt sich die Grafikdesignerin & Illustratorin Nina Simone Wilsmann. Auf ihrem Blog beschreibt sie neue Kooperationen, Einführung neuer Produkte, teilt Fotos von sich und gibt Einblicke in ihre Arbeit als selbstständige Grafikdesignerin. Sie schreibt einen Blogbeitrag ca. ein Mal im Monat, schafft es aber trotzdem, ihrer Markte ein Gesicht zu geben und ihre Persönlichkeit dahinter zu zeigen. Sympathisch, menschlich, nahbar.
Kristina Dolle vom Online Concept Store serendana hat sich für eine andere Variante des Firmenblogs entschieden. Sie hat eine extra Domain reserviert und schreibt wie eine klassische Bloggerin. Hier spielen nicht ihre Produkte, sondern ihre Gefühle und Erlebnisse die Hauptrolle. Eine schöne mentale und emotionelle Verbindung zu ihrer Firmenphilosophie, der Entschleunigung und Entspannung für Frauen.
Zum Schluss noch ein sehr cooles Beispiel, wie man über Firmenerfolge und Fortschritte auf dem eigenen Blog informieren kann. Hier möchte ich den Unternehmensblog des Wiesbadener Start-Ups Schönwetterfront vorstellen. Kurze, aber informative und unterhaltsame Texte über Unternehmensalltag, Highlights und interessante News.
Informative Artikel mit großem Mehrwert von Dienstleistern und Freiberuflern
PR Spionin ist ein Blog rund um das Thema moderne Öffentlichkeitsarbeit und wird von der Wiener PR-Beraterin Sylvia Fritsch geschrieben. Sie überzeugt mit schönen grafischen Details und verbreitet so Ihr Fachwissen. Der Blog ist also der beste Beweis ihrer PR- und Digital-Personal-Branding-Künste. Bestimmt ein sehr wichtiger Entscheidungsfaktor bei Kunden, die sich überlegen, das Angebot von Frau Fritsch anzunehmen.
Ein Blogbeitrag muss nicht immer ein typischer Artikel sein. Manchmal ist ein Interview oder ein Video eine schöne Abwechslung zum klassischen Post. Das zeigt meine Kollegin Christiane Germann auf ihrem Blog Amt 2.0 Akademie. Hier werden immer wieder Politiker und andere Kolleg:innen interviewt, um verschiedene Blickwinkel und Perspektiven zu zeigen. Außerdem bekommen hier Leser viele wertvolle Tipps und Informationen rund um das Thema Social Media, unabhängig, ob man zur strikten Zielgruppe (Behörden, Verbände, Kommunen) gehört oder nicht.
Natürlich gibt es noch viele andere Beispiele von guten und inspirierenden Unternehmensblog, die ermöglichen, ihre Zielgruppe am besten zu erreichen. Wichtig ist, dass Sie sich vorab Gedanken machen, welche Ziele Sie ansteuern möchten und wen Sie mit Ihren Inhalten bereichern wollen. Natürlich gehört eine ordentlich Redaktionsplanung dazu. Wann starten Sie also mit Ihrem Unternehmensblog?
Vorteile eines Unternehmensblogs auf einem Blick:
- Größere Reichweite und Markenbekanntheit
- Präsentation Ihrer Produkte im alltäglichen Gebrauch
- Owned Media – alle Inhalte gehören Ihnen und Ihrer Marke
- Authentischer Content
- Vorstellung der Unternehmensphilosophie
- Ihre Firma bekommt eine eigene Stimme
- Aufbau der Kundennähe und –bindung
- PR-Unterstützung
- Relativ niedrige Kosten
Haben Sie schon einen Unternehmensblog? Wie sieht er aus? Welche Herausforderungen haben Sie dabei? Schreiben Sie mir eine Nachricht, falls Sie dazu Fragen haben.
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