Die besten Videoschnittprogramme für Social Media: Mein persönlicher Vergleich
- Dominika Rotthaler
- Bilder und Videos, Canva, Instagram
Videos gehören heute zu meinem Alltag. Ob für Kund:innen, eigene Projekte oder kleine Experimente auf Instagram – ohne ein gutes Videoschnittprogramm geht es nicht. In den letzten Jahren habe ich viele Tools ausprobiert. Einige waren hilfreich, andere eher kompliziert oder unflexibel.
Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass es nicht das eine perfekte Programm gibt, sondern dass jedes Tool seine Stärken in unterschiedlichen Phasen des Workflows hat. Manche eignen sich für schnelle Reels direkt am Handy, andere sind besser für gebrandete Videos oder Teamprojekte.
In diesem Beitrag vergleiche ich fünf Programme, mit denen ich regelmäßig arbeite: Canva, CapCut, Edits, InShot und Adobe Premiere Mobile. Ich beschreibe, wofür ich sie nutze, was sie besonders gut können und wo sie an ihre Grenzen stoßen.
- Canva: starke Integration, aber begrenzte Flexibilität
Canva ist längst mehr als ein Design-Tool. Für alle, die bereits regelmäßig in Canva gestalten, ist der integrierte Video-Editor 2.0 eine logische Erweiterung. Besonders praktisch ist, dass sich frühere Projekte wie Karussell-Posts, Reel-Titelbilder oder Story-Vorlagen sowie Markenkits direkt in neue Videos einbinden lassen. Das sorgt für ein konsistentes Branding über alle Formate hinweg.
Seit dem Update im Oktober 2025 hat sich der Editor deutlich verbessert. Es gibt jetzt eine mehrspurige Timeline, Textebenen, moderne Smartphone-Video-Vorlagen und eine überarbeitete Oberfläche. Am Desktop funktioniert das solide. Auf dem Smartphone ist die App aktuell noch fehleranfällig. Wenn Clips gleichzeitig statt einzeln angezeigt werden, kann das die Arbeit erschweren.
Trotzdem überzeugt Canva durch die Integration mit Markenunterlagen, Cloud-Funktionen und dem Zugriff auf eine große Designbibliothek. Für einfache Szenen – etwa Intros, Outros oder kurze Video-Elemente im eigenen Design – ist es sehr gut geeignet.
Kritisch bleibt die geringe Auswahl an Transitions und Soundeffekten. Laut Canva umfasst die Bibliothek derzeit neun Standardübergänge. Auch beim Export kann es gelegentlich zu kleinen Störungen kommen.
Fazit: Ideal, wenn Sie Canva ohnehin für Ihr Branding nutzen. Für aufwendige Videos oder längere Reels aber noch zu eingeschränkt.
- InShot: zuverlässig, übersichtlich und mobil stark
InShot war eine meiner ersten Schnitt-Apps, die ich für professionelle Videos verwendete. Ich habe damit viel gelernt und schnell verstanden, wie Videos für Social Media funktionieren. Die App ist übersichtlich, stabil und läuft reibungslos auf dem Smartphone.
Besonders positiv: Alle wichtigen Funktionen sind vorhanden, ohne dass man sich lange einarbeiten muss. Es gibt Masken, Keyframes, Chroma Key, Bild-im-Bild, Voice-Over und einfache Textanimationen. Selbst fortgeschrittene Projekte lassen sich damit gut umsetzen.
Externe Musikquellen wie Epidemic Sound oder die Meta Sound Collection können problemlos eingebunden werden. Die interne Soundbibliothek ist meiner Meinung nach nur für private Zwecke lizenzfrei, sodass man immer auf externe Quellen zurückgreifen sollte.
Untertitel sind leicht umsetzbar und können individuell gestaltet werden. Der Export erfolgt direkt in die Smartphone-Galerie – ein Pluspunkt für schnelles Arbeiten unterwegs.
Auch unabhängige Tests bestätigen: InShot gehört weiterhin zu den beliebtesten mobilen Schnittprogrammen für iOS und Android.
Fazit: Eine intuitive und stabile App für schnelle Reels oder Stories. Ideal für alle, die Videos direkt am Handy schneiden möchten.
- CapCut: Das Kreativkraftwerk mit Datenschutz-Schatten
CapCut ist mittlerweile mein wichtigstes Schnittprogramm. Es hat InShot abgelöst, weil es einfach mehr kann. Die App bietet zahlreiche Effekte, Übergänge, KI-Funktionen und eine klare, moderne Oberfläche. Besonders hilfreich ist der integrierte Teleprompter. Texte können direkt vom Bildschirm abgelesen werden, was den Aufnahmeprozess bei Talking-Head-Videos enorm erleichtert.
CapCut bietet zusätzlich die Möglichkeit, eigene Brand Kits anzulegen. Schriften, Farben und Vorlagen lassen sich speichern und für neue Projekte wiederverwenden. Für viele Marken ein super Vorteil bei der konsistenten Online-Präsenz.
Die App wird von ByteDance, dem Mutterkonzern von TikTok, entwickelt. Dadurch ist die Verbindung zu TikTok besonders eng. Videos lassen sich direkt dort veröffentlichen – ideal für Creator:innen, die diese Plattform regelmäßig nutzen.
Ein wichtiger Punkt betrifft die Musiklizenzen: Die in CapCut enthaltene Musik darf laut den offiziellen Bedingungen nur in CapCut oder auf TikTok verwendet werden. Auf anderen Plattformen wie Facebook oder Instagram können Videos ohne Ton erscheinen. Diese Einschränkung sollte man unbedingt beachten.
Auch das Thema Datenschutz ist kritisch. CapCut sammelt umfangreiche Nutzungsdaten und kann Inhalte für Analyse- und Trainingszwecke verwenden. Das ist, besonders bei Kundendaten, sehr sensibel.
Fazit: Das kreativste Tool im Vergleich. Ideal für TikTok und trendbasierte Reels, aber mit klaren Einschränkungen bei Datenschutz und Musikrechten.
- Edits: Instagrams Antwort auf CapCut
Edits ist die neue Videoschnitt-App von Instagram. Sie ist perfekt in das Meta-System integriert und ermöglicht, Reels direkt zu bearbeiten und hochzuladen – ohne Zwischenschritte oder Exporte.
Der große Vorteil: Gespeicherte Reels oder Musik aus der eigenen Galerie können als Referenz oder Audiospur verwendet werden. Auch Voice-Overs, Textanimationen, Sticker und Overlays sind integriert.
Spannend sind die Insights, die in Edits verfügbar sind. Sie gehen teilweise über die klassischen Instagram-Statistiken hinaus und zeigen etwa Watchtime oder Interaktionsraten. So können Sie Ihre Video-Performance noch gezielter auswerten.
Die App erinnert in ihrer Bedienung an CapCut, ist jedoch etwas schlanker. Neue Funktionen, insbesondere im Bereich KI-Effekte und Audio, werden regelmäßig ergänzt.
Datenschutzrechtlich gelten die Standards von Meta. Wer ohnehin auf Instagram und Facebook arbeitet, bleibt damit im vertrauten Rahmen.
Fazit: Eine starke Alternative zu CapCut für Instagram-Nutzer:innen. Noch weniger Effekte, aber ein idealer Startpunkt für Reels im Meta-Universum.
- Adobe Premiere Mobile: Professionell, aber komplex
Adobe Premiere Mobile ist die neue mobile Schnitt-App von Adobe und Teil der Creative Cloud. Sie löst die frühere App Premiere Rush schrittweise ab. Ich habe sie getestet und festgestellt, dass sie viele der modernen KI-Funktionen aus Firefly und Photoshop integriert.
Die App bietet mehrere Spuren für Video, Audio und Text, eine flexible Timeline und direkten Zugriff auf Adobe Stock. Besonders interessant ist die Möglichkeit, Soundeffekte zu generieren, indem man eine Beschreibung eingibt. Das Prompting erfolgt auf Englisch, liefert aber gute Ergebnisse.
Premiere Mobile fügt sich nahtlos in das Adobe-Ökosystem ein. Wer Lightroom, Photoshop oder Stock verwendet, profitiert von synchronisierten Workflows und Systemen.
Der Nachteil: Es gibt keine direkte Verbindung zu Social-Media-Plattformen. Videos müssen manuell hochgeladen werden. Auch die Lernkurve ist steiler als bei Edits oder InShot. Dafür bietet Premiere Mobile mehr Kontrolle über Farben, Audio und Markeninhalte.
Fazit: Eine gute Lösung für alle, die bereits mit Adobe-Programmen arbeiten. Ideal für markenkonsistente Videos und Cross-Plattform-Content.
Die besten Videoschnittprogramme für Social Media: Gesamtfazit
Alle Tools haben ihre Stärken. CapCut ist das kreativste Programm und überzeugt durch Effekte und KI-Funktionen, hat aber klare Datenschutzgrenzen. Edits bietet eine nahtlose Integration in Instagram. InShot ist das zuverlässige Alltags-Tool. Canva glänzt beim Branding. Adobe Premiere Mobile richtet sich an Profis, die bereits mit Adobe arbeiten.
Mein Tipp: Schneiden Sie dasselbe Videomaterial in zwei-drei verschiedenen Apps. So merken Sie schnell, welches Programm am besten zu Ihrem Stil und Workflow passt.
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