
- Dominika Rotthaler
- Instagram, Social-Media-Strategie
Wie Johannes Pistorius auf Social Media neu erzählt wird
Wie die Stadt Nidda eine historische Persönlichkeit digital inszenierte und was Sie daraus für Ihre eigenen Social-Media-Kampagnen und digitale Projekte mitnehmen können.
Ein Projekt zwischen Stadtgeschichte und Storytelling
Die Kampagne rund um Johannes Pistorius ist noch nicht abgeschlossen. Dieser Beitrag gibt Einblicke in die erste Phase der Umsetzung: von der strategischen Konzeption über das Formatdesign bis hin zu den ersten veröffentlichten Inhalten auf Instagram und Facebook.
Johannes Pistorius der Ältere (1504–1583) war Reformator, Humanist, Theologe und vor allem eines – ein Mann mit Haltung. In einer Zeit religiöser Spannungen setzte er sich für Toleranz, Bildung und ein friedliches Miteinander ein. Fünf Jahrhunderte später greift die Stadt Nidda diese Werte erneut auf und setzt sie als Impuls für Gegenwart und Zukunft in Szene.
Anlässlich des Interkulturellen Familientags 2025 wurde eine crossmediale Kampagne gestartet, um Pistorius sichtbarer zu machen: mit Bannern am Rathaus, einer neuen Landingpage, Stadtführungen, Zeitstrahl und einer Social-Media-Kampagne, die ich konzipieren und begleiten durfte.

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Mein Auftrag: Geschichte in Haltung übersetzen
Es ging nicht darum, historische Fakten aufzuzählen. Ziel war es, Relevanz zu schaffen. Auf Instagram, Facebook und im Stadtmarketing-Kontext.
Meine Rolle umfasste:
- Strategie und Storytelling: Entwicklung eines inhaltlichen Konzepts, das Pistorius’ Werte in die Sprache von Social Media übersetzt.
- Text und Content: Erstellung von Captions, Quizfragen, Story-Elementen sowie Anpassung der Videoideen als Reels.
- Projektsteuerung: Ich war die inhaltliche Schnittstelle zwischen Stadtverwaltung, Designagentur und der Videoproduktion.
Der Ansatz: Werte statt Lexikon. Bildung, Menschlichkeit, Mut und Zusammenhalt wurden nicht nur erzählt, sondern auch erlebbar gemacht.

Formate: Drei Säulen für digitale Sichtbarkeit
Die Kampagne lief über die offiziellen Kanäle der Stadt Nidda. Das bedeutete: zielgruppenorientiert, visuell eingängig und inhaltlich verdichtet. Im Mittelpunkt standen drei Formate:
- Karussells
Statt trockener Wissensvermittlung setzten die Karussells auf Emotion und Identifikation: Historische Fakten, persönliche Schicksale und Werte wie „Selbst denken“ wurden als scrollbare Mini-Geschichten erzählt. Verständlich, visuell ansprechend und mit aktuellem Bezug.
- Reels
Kurzvideos wie „Die Feder“, „Die Kerze“ oder „Die Trommel“ wurden ursprünglich für die Website und den YouTube-Kanal der Stadt Nidda mit professionellem Dreh, Schauspiel und Requisite produziert. Für den Einsatz auf Instagram begleitete ich das Video-Team beratend: mit Blick auf Social-Media-gerechte Schnittlängen, Formate, Text-Einblendungen und Dramaturgie.
So ließen sich die Inhalte auch in Reels überführen – Haltung wurde damit nicht nur gezeigt, sondern gezielt ausgespielt: in Ton, Bild und Botschaft.

- Stories & interaktive Formate
Abgestimmte Story-Serien mit Umfragen, Wissensfragen und Einblicken in die Kampagnenproduktion machten Pistorius’ Leben greifbar – historisch und emotional. Konzipiert als interaktive Wissensvermittlung und visuelle Annäherung, ermöglichten die Formate einen niedrigschwelligen Zugang für ein breites Publikum.
4 Learnings für Ihre eigene Social-Media-Kampagne
1. Historische Inhalte brauchen keinen Denkmalstaub
Anstatt Jahreszahlen in den Vordergrund zu stellen, fokussierten wir uns auf Haltungen und Werte. Das machte Pistorius anschlussfähig, auch für ein digitales Publikum.
2. Drei Formate reichen aus, wenn sie smart eingesetzt werden.
Mit Reels, Karussells und Stories lassen sich unterschiedliche Zielgruppen erreichen. Wichtig ist nicht die Menge, sondern die Klarheit der Botschaft.
3. Gute Kollaboration basiert auf Klarheit
Ob mit Designagentur oder Videoteam: Definierte Zuständigkeiten, präzise Briefings und ein abgestimmter Workflow machen den Unterschied.
4. Integration in bestehende Kommunikationsstrukturen
Die Kampagne wurde ausschließlich über die offiziellen Kanäle der Stadt Nidda ausgespielt – ein gutes Beispiel dafür, wie sich historische Inhalte strategisch aufbereiten lassen und sich wirkungsvoll ins Stadtmarketing und in die Bürgerkommunikation integrieren.
Für das visuelle Erscheinungsbild sorgte eine Designagentur, die der Kampagne mit einem klaren Branding eine starke Wiedererkennbarkeit verlieh.
Fazit: Haltung ist die beste Social-Media-Strategie
In einer digitalen Welt, in der Inhalte oft mit Geschwindigkeit verwechselt werden, zeigt diese Kampagne, dass Beiträge mit Haltung und Tiefgang im Gedächtnis bleiben.
Wer seine Werte kennt – ob als Stadt, Unternehmen oder Einzelperson – kann Social Media nutzen, um Relevanz zu schaffen. Nicht als reine Wissensvermittlung, sondern als Einladung zum Dialog.
Gerade historische Persönlichkeiten wie Johannes Pistorius bieten die Chance, Identifikation zu stiften, Vorbilder sichtbar zu machen und lokale Identität zu stärken – auf eine Weise, die sowohl informieren als auch emotional berühren.
Sie möchten eine Kampagne entwickeln, die Haltung zeigt?
Ich unterstütze Sie bei der Konzeption, Texterstellung und strategischen Umsetzung von Social-Media-Projekten mit einem klaren Fokus auf Werten, die Wirkung entfalten.
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